Malacca oder auch Melaka (malayische Schreibweise) ist eine Großstadt im Süden Malaysias mit knapp einer halben Million Einwohner. Historisch relevant ist die Stadt vor allem wegen seiner Lage an der Straße von Malacca, die Hauptschifffahrtsroute zwischen Indien und China.


Malacca war das letzte Ziel meiner insgesamt fast 9-monatigen Reise durch Neuseeland und Südostasien. Nach der Expedition in den Regenwald im Nationalpark Taman Negara kam ich am frühen Nachmittag wieder in Kuala Lumpur an. Dort traf ich mich mit Filip, den ich in den Cameron Highlands bereits kennen gelernt hatte. Dann nahmen wir zusammen den Bus nach Malacca. Auch Malacca hat einige Wolkenkratzer, so beschlossen wir, einmal eine Skybar zu besuchen, das ist eine Bar im obersten Stockwerk eines Wolkenkratzers. Während die Skybar im Singapurer Marina Bay Sands-Hotel deutlich bekannter ist, sind die Skybars in Malacca dafür bezahlbar, und also trank ich hier den Singapore Sling-Cocktail.


Am nächsten Tag erkundeten wir dann die Stadt. Malacca erinnert stark an Georgetown auf Penang. Auch hier gibt es eine hübsche Altstadt mit engen Gassen und viel Wasser, die vor allem aus der niederländischen Kolonialzeit stammt. Das erklärt auch, wieso hier eine Windmühle im typisch friesischen Stil steht. Die bekannteste Straße in der Stadt die "Jonker Street" in Chinatown voller Geschäfte und Cafés. Was außerdem auffällt, ist dass die Innenstadt sehr auf Touristen ausgelegt ist. Allgegenwärtig sind unendlich kitschige Fahrradkutschen im Stil von Hello Kitty, Pokemon oder Frozen. Etwas gewöhnungsbedürftig!

Das Zentrum der Stadt auf dem einzigen Hügel bildet die Festung "A Famosa", die wiederum von den Portugiesen im 16. Jahrhundert erbaut wurde.  
Zu Mittag aßen wir in einem gemütlichen kleinen Café, das gleichzeitig auch eine Galerie war. Neben Bildern gab es hier auch z.B. eine alte Schreibmaschine.


Nach dem kurzen Stopp in Malacca machte ich mich dann - wieder alleine - auf, um zurück nach Singapur zu fahren, von wo aus zwei Tage später mein Flieger zurück nach München gehen sollte. Insgesamt bin ich dann sechs Wochen in Südostasien gewesen. Es war eine Zeit voller Action, mit unglaublich vielen neuen Erfahrungen, Eindrücken und Bekanntschaften. Persönlich hat mir, vor allem wegen der Natur, Malaysia von den südostasiastischen Ländern die ich besucht habe, am besten gefallen, vielleicht auch weil ich vorher Malaysia als Reiseziel überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt habe. Kulturell am unterschiedlichsten zu Europa war dagegen definitiv Kambodscha, wo die Folgen der Schreckensherrschaft Pol Pots noch überall spürbar sind.